…was 1956 sonst noch wichtig war

Deutsche Geschichte

Ab dem 2.1. beginnt mit der Aufstellung von Freiwilligenverbänden der Aufbau der Bundeswehr. In der BRD wird eine 12-monatige Wehrpflicht eingeführt.
In der DDR wird die NVA Nationale Volksarmee aus Verbänden der Volkspolizei rekrutiert. Die DDR tritt dem Warschauer Pakt am 27.1. bei.
In der BRD wird die KPD als verfassungsfeindlich eingestuft und verboten.
Nachdem auch in der DDR Forderungen nach Entstalinisierung und Demokratisierung laut geworden sind, veranlaßt Walter Ulbricht nach Niederschlagung des Ungarnaufstandes eine härtere Linie der SED und einige Säuberungsaktionen zur Unterdrückung jedweder Opposition.
Der Bundestag stimmt der Errichtung einer zentralen Kartei über Verkehrssünder in Flensburg zu.
Konrad Adenauer bildet seine Regierung um, in der Franz Josef Strauß neuer Verteidigungsminister wird.

1956 Bw
Nikita Chruschtschow
Volksaufstand in Ungarn
Suez - Kanal im Juli 1956

Weltgeschichte

Auf dem XX. Parteitag der KPdSU verurteilt Chruschtschow im Februar den Personenkult und Machtmißbrauch der Stalin-Ära. Diese Äußerungen werden von einigen Oppositionsgruppen im Ostblock als Lockerung der Sowjetkontrolle mißverstanden.
Im Juni kommt es nach einem Generalstreik im polnischen Posen zu offener Revolte, die vom Militär niedergeschlagen wird (53 Tote). In der Tschechoslowakei, in Ungarn und der DDR wird nach anfänglicher Reformbereitschaft (Freilassung politischer Häftlinge, Liberalisierung der Führungsspitze) gegen Jahresende die Opposition wieder scharf unterdrückt.
Am radikalsten ist die Entwicklung in Ungarn, wo am 21.10. ein Volksaufstand gegen die kommunistische Herrschaft losbricht. Der Reformpolitiker Imre Nägy wird Ministerpräsident. Ungarn tritt aus dem Warschauer Pakt aus und erklärt seine Neutralität. Am 4.11. wird der Aufstand durch russische Panzer unter beachtlichen Verlusten auch auf russischer Seite zerschlagen. Nägy wird verhaftet und 1958 hingerichtet. Über 200.000 Ungarn fliehen in den Westen.
Im März reagieren die über Zypern herrschenden Engländer auf die Unabhängigkeitsbestrebungen der EOKA (Ethnike Organosis Kypriakon Agoniston, deutsch: Nationale Organisation der zypriotischen Kämpfer) mit der Verhaftung und Deportation von dessen Führer Erzbischof Makarios III. und lösen damit die Zypernkrise aus.
Weil die Amerikaner den Ausbau des Assuanstaudammes nicht unterstützen wollen, läßt der ägyptische Staatspräsident Nasser die aus 22 (nicht-ägyptischen) Nationen zusammengesetzte Suez-Kanal-Gesellschaft im Juli enteignen, um das Assuanprojekt aus den Kanaleinnahmen zu finanzieren. Einen Monat vorher waren die letzten Soldaten der einstigen Kolonialmacht Großbritannien abgezogen. Insbesondere England und Frankreich reagieren empört, daß man ihnen „ihren“ Kanal weggenommen hat.