…was 1959 sonst noch wichtig war
Deutsche Geschichte
Nach dem Berlin-Ultimatum von vor zwei Monaten legt die UdSSR am 10.1. einen Entwurf über einen Friedensvertrag mit Deutschland vor, der von den Westalliierten abgelehnt wird.
Es kommt in der BRD zu antisemitischen Ausschreitungen, die sich überwiegend in Friedhofsschändungen äußern.
Mit Dwight D. Eisenhower besucht erstmals seit Kriegsbeginn wieder ein US-Präsident (West-) Deutschland.
Nach heftigem Parteienstreit über den Kandidaten des Bundespräsidenten (die Amtszeit von Professor Theodor Heuss läuft nach dessen Wiederwahl von 1954 aus) wird Heinrich Lübke am 1.7. im 2. Wahl-gang gewählt.
Die Bundeswehr wird mit den ersten 96 Jagdflugzeugen des Typs Starfighter F104 ausgerüstet.
Die SPD beschließt auf einem außerordentlichen Parteitag am 15.11. das so genannte Godesberger Programm, mit dem sie sich vom Marxismus distanziert, aber einen demokratischen Sozialismus postuliert.





Weltgeschichte
Nachdem in Kuba zu Silvester der Generalstreik ausgerufen worden ist, zieht die seit dem 7.11. vorrückende Revolutionsarmee unter Fidel Castro und seinem Guerilla-General Ernesto „Che“ Guevara in Havanna ein. Der gestürzte Diktator Batista flieht in die Dominikanische Republik. Im Mai werden alle amerikanischen Besitzungen enteignet, worauf die USA mit einem Handelsembargo (in erster Linie gegen das Hauptexportgut Zucker) antworten. Die UdSSR nutzt die Gelegenheit und schließt 1960 mit Kuba ein zweiseitiges Handelsabkommen ab.
Alaska wird 49. und die Hawaii-Inselgruppe 50. Staat der USA.
In Frankreich gesteht der am 8.1. vereidigte Präsident Charles de Gaulle Algerien das Recht auf Selbstbestimmung zu. Die Wirklichkeit sieht dagegen anders aus: um die Zivilbevölkerung von den Aufständischen der Befreiungsorganisation FLN unterscheiden zu können, werden eine Million Algerier hinter Stacheldrahtverhauen interniert. Es kommt wegen organisatorischer Mängel zu Hungersnöten.
Nikita Chruschtschow besucht die USA und führt mit US Präsident Eisenhower erste Gipfelgespräche zur Ost-West-Entspannung.
10.3.-23.3.: Die Volksrepublik China kämpft einen Aufstand in Tibet mühsam nieder. Der Dalai Lama flieht am 17.3. nach Indien, wo er am 31.3. politisches Asyl erhält.
Auf der am 11.5. beginnenden Genfer Vier-Mächte-Konferenz wird nach Vorlage des von den West-alliierten abgelehnten russischen Friedensplanes die Deutschlandfrage erörtert.
Die drei Westmächte unterbreiten einen Gegenvorschlag für die Wiedervereinigung Deutschlands, der wiederum am 5.8. von der UdSSR abgelehnt wird.
In Belgisch-Kongo kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den Kolonialtruppen und der Befreiungsbewegung Zambia.