…der wehrhafte Bauer

Der Kölner Bauer, eine Art Repräsentant der Stadt Köln und des kölschen Volkstums.
Zuerst 1422 in einem oberdeutschen Reimgedicht beschrieben, in dem die Glieder des hl. Römischen Reiches deutscher Nation aufgeführt sind, die 7 Kurfürsten, 4 Herzöge, Markgrafen, Landgrafen, Burggrafen, Grafen, Ritter, Städte, Dörfer und zuletzt 4 Bauern als Säulen des Reiches (Collen, Regenspurgk, Constantz, Saltzpurg).
Weitere Darstellungen:1460 Peters von Andlau -das Reich mit dem Quaterionensystem-, 1472 Heinrich van Beeck -Chronik Agrippina-, 1499 die Koelhoffsche Chronik und danach in vielen weiteren Beschreibungen und Darstellungen. Der Bauer zeigte sich in der Tracht seiner Zeit in der Rechten eine zur Erde gerichtete Sense und in der Linken einen auf der Schulter ruhenden Dreschflegel. Auf einem Holzschnitt aus der Zeit um 1580 zeigt sich der Kölner Bauer über der halbkreisförmig aufgebauten Rheinfront links, seitwärts des Bayenturmes und der Kirchtürme von St. Severin, die linke Hand am Reichswappen, am Unterarm einen Schlüsselbund, in der rechten Hand den Dreschflegel und zum ersten Male mit einem Kopfschmuck, der dem Heutigen ähnelt. Den Hut des Bauern zieren 125 Pfauenfedern.
Die Pfauenfeder ist das Symbol der Unsterblichkeit und versinnbildlicht hier die Unsterblichkeit der freien Reichsstadt Köln, die der Bauer verkörpert. Der Dreschflegel ist das Zei-chen der Wehrhaftigkeit. Die Umwandlung des „Kaiserlichen Bauern“ in „Cöllnischer Bauer“ findet sich seit dem Jahre 1847 auf einem Farbendruck des Zeichners Levy Elkan.
In dem „Verzeichnis der Figuren des großen Cölnischen Maskenzuges 1825“ erscheint der Bauer als „Der Repräsentant der handfesten Bauerbänke“ mit den 1288 zu Worringen tapfer verteidigten Stadt-schlüsseln und dem Dreschflegel.
Das kraftstrotzende, trutzige Bild des Bauern wird am besten verkörpert am Eigelsteintor mit dem dazugehörenden Spruch von 1891:

„Halt faß am Rich, do kölsche Boor – Un mag et falle söß ov soor!“

Quelle: Kölner Karnevalsmuseum