Am Anfang steht immer eine Idee

Der Fest- oder Prunkwagenbau

Bald schunkeln verkleidete Menschen zu kölscher Musik am Straßenrand unserer drei Stadtteile Rösrath-City, Hoffnungsthal und Forsbach in denen die Karnevalszüge stattfinden. Rufen lautstark „Alaaf, alaaf, Kamelle und Strüßcher“.
Was wäre der Karnevalszug mit Musik- und Mottogruppen ohne seine Prunk-, Fest- oder Mottowagen.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Arten der Festwagen, den Prunkwagen und den Motto- bzw. den Persiflagewagen. Die Prunkwagen werden im Gegensatz zum Mottowagen nicht jedes Jahr neu gebaut. Die Motto- oder Persiflagewagen thematisieren aktuelle Ereignisse aus Politik, Sport und Gesellschaft sowie lokale Themen aus der Stadt.
Aber wie entsteht so ein Wagen??
Um einen Karnevalswagen zu bauen, steht am Anfang immer der Wunsch und eine Idee. Danach begibt man sich in die Findungsphase mit den entsprechend handwerklich geschickt agierenden Menschen. Diese  sind bekannterweise in Rösrath nicht gerade üppig vorhanden, aber wir haben sie. Jürgen Zimmer alias „Bomber“ und für das künstlerische Hans Druxius, sind die Garanten für das Gelingen im Wagenbau.
Benötigt wird zunächst ein gutes Fahrgestell. Idealerweise findet sich ein gut erhaltener Anhänger von entsprechender Größe mit vollfunktionsfähiger Bremsanlage und die Bereifung sollte auch nicht ein größerer Kostenfaktor sein, denn die Materialkosten sind für so einen Festwagen nicht unerheblich

Das Fahrgestell

Nachdem sich die Mannschaft für den weiteren Aufbau gefunden hat, wird zunächst der Unterbau, bei größeren Wagen dreistufig, aus Vierkanthölzern gefertigt. Hunderte von Metallverbindungen, Schrauben mit Muttern und Holzschrauben werden verarbeitet. Immer wieder werden Teile neu angepaßt oder ein anderer Weg zur Vollendung der mühevollen Arbeit beschritten. Wurfkisten in ausreichender Anzahl für Kamelle und Strüßcher, Platz für Kisten und Kartonagen und möglichst eine chemische Toilette sind zu berücksichtigen.
Zwischenzeitlich hat der Künstler Hans Druxius daheim in seiner Werkstatt die Beplankungen in Form von gemalten Schabracken, Ornamenten und Namensschildern oder auch die prunkvollen Pferde in mühevoller Handarbeit fertiggestellt.
Gemeinsam werden die Teile an den Wagen geschraubt und angepaßt

Die Idee wird geboren
Seitenbeplankung
Der Unterbau

Doch bevor der „Roll out“ stattfinden kann, ist die TÜV-Abnahme erforderlich. Hier wird genauestens auf Sicherheitvorschriften geachtet. Mindesthöhen für das Anbringen der Wurfmaterialkisten, Barrieren sowie die Bodenfreiheit sind Kriterien und die Funktion der Bremsanlage im Zusammenspiel mit der Zugmaschine. Im Idealfall wird auch noch eine Musikanlage mit eigener Stromversorgung montiert.
Alle Besatzungsmitglieder freuen sich mit dem neuen Fest-/Prunkwagen den Karnevalisten auf der Straße durch großzügiges Werfen von Kamelle und Strüßjer „Spaß an d‘r Freud“ zu bereiten. Übrigens sei an dieser Stelle besonders erwähnt: Kamelle, Strüsjer und Pralinen muß jedes Besatzungsmitglied selber bezahlen!